Rund ums Thema Planungsbeschleunigung
Wie Digitalisierung, KI und Gesetzesänderungen den Infrastrukturausbau voran bringen
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KI-Wettrüsten in Planungsverfahren: Wenn Behörden nicht mithalten, verlieren wir alle
Der The Guardian zeigt, wie generative KI Einwendungen gegen Bauvorhaben massenhaft produziert werden können. Was im UK bei Wohnprojekten beginnt, betrifft ganz Europa: Stromtrassen, Windparks, Bahnstrecken.
Das Problem: In der EU sind formelle Öffentlichkeitsbeteiligungen für Infrastrukturvorhaben Pflicht. Wenn Einwendungen per KI skaliert werden, aber die Bearbeitung manuell bleibt, kollabieren Verfahren.
DEMOS Antwort auf dieses Problem können Sie auf LinkedIn lesen!
Beiträge
Case Study: Proof of Concept Einwendungsmanagement Online
Im Rahmen eines Proof of Concept (PoC) erprobten die 50hertz Transmission GmbH als Vorhabenträger (VHT) und die Bundesnetzagentur als Genehmigungsbehörde (GNB) den Einsatz der Software „Einwendungsmanagement Online“ der DEMOS plan GmbH für die Bearbeitung von Einwendungen in einem Planfeststellungsverfahren zum Stromnetzausbau.
Beschleunigung im Netzausbau
Die Ergebnisse sprechen für sich: Die KI-gestützte Software reduziert den Bearbeitungsaufwand erheblich. Rund 65 % der automatisch gebildeten Textabschnitte und 90 % der vorgeschlagenen Schlagworte wurden ohne jede Änderung übernommen. Wo Anpassungen erforderlich waren, handelte es sich überwiegend um kleine Textverlängerungen oder -kürzungen. Lediglich 7 % der Abschnitte mussten komplett neu erstellt werden. Besonders positiv wurde das kollaborative Arbeiten und das Verfassen der Erwiderungen aufgefasst. Das Feedback der Testenden hebt zudem die allgemeine Benutzerfreundlichkeit und die spürbare Zeitersparnis im Vergleich zur herkömmlichen Vorgehensweise hervor.
„Mit den integrierten Textbausteinen und KI-Vorschlägen konnten wir die Einwendungen spürbar schneller beantworten.“
Teilnehmer*in des PoC
Der PoC hat gezeigt, dass "Einwendungsmanagement Online" die Bearbeitung von Einwendungen in der simulierten Bundesfachplanung effizienter, konsistenter und transparenter macht. Die Testszenarien deuten klar darauf hin, dass das Tool unter realen Bedingungen eine erhebliche Unterstützung bietet und zu einer deutlichen Zeitersparnis führen kann. Dank der hohen Qualität der KI-Vorschläge waren nur minimale Anpassungen nötig, sodass die Software bereits einen Großteil der Routineaufgaben automatisiert.
Für kommende Projekte im Stromnetzausbau – und in anderen großen Infrastrukturvorhaben – empfiehlt sich daher der produktive Einsatz der Lösung.
Turbo für den Wohnungsbau – Wie Digitalisierung die Bauleitplanung revolutioniert
Die Erkenntnisse dieses Endberichts, erstellt von Urbanizers eG in Kooperation mit DEMOS plan GmbH, Spacedatists GmbH und Prof. Dr. Klaus Joachim Grigoleit, zeigen den dringend notwendigen Weg zur Verfahrensbeschleunigung auf.
Stoppen langwierige Verfahren den Wohnungsbau?
Die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum in Deutschland stockt. Ein zentraler Flaschenhals sind die langwierigen kommunalen Bauleitplanverfahren. Unser Forschungsprojekt, durchgeführt im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), untersuchte, wie diese Prozesse insgesamt und insbesondere durch den Einsatz digitaler Werkzeuge beschleunigt werden können. Das übergeordnete Ziel ist dabei klar: Die schnelle und rechtssichere Schaffung von Wohnraum.
In der Studie erfahren Sie, warum die Bauleitplanung so lange dauert und welche revolutionären Ansätze die Experten vorschlagen!
Die bittere Realität: Jahre statt Monate
Die Aufstellung von Bebauungsplänen ist in Deutschland ein extrem ausgedehnter Prozess, der je nach Region durchschnittlich zwischen vier und neun Jahren in Anspruch nimmt. Die Analyse von Verfahren aus Hamburg zeigte sogar eine durchschnittliche Gesamtdauer von 5,1 Jahren.
Diese Verzögerungen sind auf eine komplexe Mischung von Faktoren zurückzuführen:
• Zunehmende Komplexität: Immer höhere Anforderungen aus dem Umwelt- und Klimaschutz sowie energiefachliche Aspekte verstärken den Abstimmungsbedarf zwischen Behörden und externen Akteuren massiv.
• Fehlende Ressourcen: Stellen- und Personalmangel in den Kommunen sowie eine ineffiziente Arbeitsorganisation sind zentrale Hemmnisse.
• Informelle Prozesse: Obwohl der Gesetzgeber vier Phasen (Vorbereitungs-, Informations-, Entwurfs- und Beschlussphase)
vorsieht, beginnt die eigentliche Arbeit oft bereits in einer „Phase 0“ mit zahlreichen iterativen Konsultationsprozessen, die zwar richtungsweisend sind, aber den gesetzgeberisch beabsichtigten Verfahrensgang durchbrechen.
Der digitale Schlüssel zur Effizienz
Die Digitalisierung wird als Schlüsselfaktor für die Beschleunigung und Verbesserung der Bauleitplanung gesehen. Um Prozesse effizienter zu gestalten, sind standardisierte und verlustfreie Datenübertragungen unerlässlich.
Zentrale Elemente hierfür sind:
1. XPlanung: Die verpflichtende Einführung standardisierter Datenformate wie XPlanung ermöglicht die maschinelle Verarbeitung von Planungsdaten. Dies unterstützt die Erstellung, Fortschreibung und Veröffentlichung von Bebauungsplänen in strukturierter, maschinenlesbarer Form.
2. Digitale Beteiligung: Lösungen wie die EfA-Lösung „DiPlanung“ aus Hamburg bieten modulare Werkzeuge für die digitale Durchführung von Beteiligungsverfahren (DiPlanBeteiligung) und zur übergreifenden Verfahrenssteuerung (DiPlanCockpit). Digitale Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung soll künftig zum Regelfall werden.
3. KI-Potenziale: Es muss nicht immer die vollständige Nachdigitalisierung alter Pläne sein. Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz (KI) erlauben bereits heute, maschinenlesbare Informationen aus älteren PDF-Dokumenten zu generieren.
Fazit: Systemwandel statt Flickwerk
Die Studie liefert zentrale Erkenntnisse, die über die reine Digitalisierung hinausgehen:
• Datenbasis schaffen: Eine zuverlässige Analyse und Reform setzt die Erfassung dessen voraus, was in der Planungspraxis tatsächlich passiert. Es wird dringend empfohlen, eine Pflicht zur Dokumentation der wesentlichen Meilensteine von Verfahrensschritten auf Landesebene einzuführen, um Vergleichbarkeit und "Datenehrlichkeit" zu gewährleisten.
• Effiziente Vorbereitung zählt: Eine gut strukturierte, informelle Vorbereitungsphase von sechs bis zwölf Monaten führt nachweislich zu kürzeren Gesamtverfahren.
• Gesetze anpassen: Es sollte über einen bewussten Bruch mit der „Partizipationsfiktion“ der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung nachgedacht werden, da diese angesichts der oft weitgehend determinierten Planungsabsicht in der Praxis eher als „Feigenblatt“ wirkt. Stattdessen sollten digitale Beteiligungsformate stärker genutzt werden.
• Digitales Ökosystem fördern: Um die fragmentierte Angebotslandschaft zu überwinden, muss ein digitales Ökosystem geschaffen werden, in dem öffentliche und private Anbieter auf Basis geltender Standards kooperieren.
Möchten Sie erfahren, wie Ihre Kommune die Bauleitplanung effizienter, transparenter und schneller gestalten kann?
Der vollständige Endbericht bietet detaillierte Empfehlungen für rechtliche Anpassungen, harmonisierte EfA-Leistungen, und notwendige Weiterbildungsmaßnahmen, um das ideale digitale Bauleitplanverfahren zu realisieren.
Passen unsere Lösungen zu Ihren Ideen?
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